Konto eröffnen
Zum Inhalt springen

NEU: Vergleiche mit unserem Kontomat, wie nachhaltig deine aktuelle Bank im Gegensatz zu Tomorrow ist.

ABC für Anleger*innen: Wichtige Begriffe rund ums Investieren erklärt

Veröffentlicht am 17. November 2022

Dass ein Sparplan sinnvoll ist, haben wir alle bestimmt schon mal gehört. Aber welche Kosten entstehen eigentlich beim Kauf von Wertpapieren? Solltest du auf TER, Ausgabeaufschlag oder Transaktionskosten schauen? Und wie spielt der Cost Average noch in die Kaufentscheidung ein? Das und mehr erfährst du hier!

Was ist ein Sparplan?

Mit einem Sparplan legst Du regelmäßig und automatisch Geld in von dir festgelegter Höhe an und baust dir so langfristig ein Sparguthaben auf. Es gibt verschiedene Ausprägungen von Sparplänen. Sie alle eint, dass du im Rahmen eines Sparplans festlegst, regelmäßig Geld zurücklegst und investierst. Dabei kannst du dein Geld zum Beispiel auf ein verzinstes Bankkonto, in einen Fonds, Bausparvertrag oder als Riester-Sparplan einzahlen. Einen Sparplan kannst du bei deiner Bank oder einer bzw. einem Online-Broker*in eröffnen.

ISIN- und WKN Nummer: Dafür gibt es die Wertpapierkennnummer

Um ein Wertpapier (z.B. Aktie, Anleihe, ETF) eindeutig identifizieren zu können, ist es in Deutschland mit einer Wertpapierkennnummer (WKN) versehen. Die WKN besteht aus sechs Ziffern und wurde offiziell von der internationalen Kennnummer ISIN (International Securities Identification Number), dem internationalen Pendant zur WKN, abgelöst. Die ISIN ist eine zwölfstellige Ziffern- und Buchstabenkombination und enthält die Ziffern der WKN. In Deutschland wird die WKN jedoch weiterhin verwendet und für Wertpapiere werden beide Nummern angegeben. Nur dank dieser Kennnummern kann man eindeutig Wertpapiere finden und identifizieren: Wenn du beispielsweise bei deiner oder deinem Online-Broker*in nach einer bestimmten WKN oder ISIN suchst, bekommst du genau ein Ergebnis. Alle an der Börse gehandelten Papiere müssen eine WKN oder ISIN haben. 

Was sind Transaktionskosten?

Transaktionskosten sind Gebühren, die beim Kauf und Verkauf von Wertpapieren anfallen. Diese Kosten, die du für die Ausführung der Wertpapierorder zahlst, gehen an die depotführende Bank. Bei deinen Investmententscheidungen solltest du die Transaktionskosten nicht unterschätzen. Wenn du dein Depot öfter feinjustiert, zahlst du immer wieder diese Gebühren. Eine langfristig orientierte Strategie ist dadurch oft erfolgreicher. Im Konkurrenzkampf um die günstigsten Konditionen rufen Neo-Broker*innen allerdings inzwischen gar keine oder nur sehr geringe Transaktionskosten auf.

Auch innerhalb von Investmentfonds können Transaktionskosten anfallen - immer dann, wenn der oder die Fondsmanager*in die Zusammensetzung des Fonds ändert und dabei z.B. Aktien verkauft oder kauft. Diese Kosten werden dann dem Fondsvermögen abgezogen und zählen mit zu den höchsten Gebühren eines Investmentfonds.

TER: Was gibt die Total Expense Ratio an?

Wenn du in einen Fonds investierst, fallen jährliche Kosten an. Das können Verwaltungs- und Managementgebühren, Gebühren für die Depotbank, Kosten für Administration oder andere Betriebskosten sein. Die Total Expense Ratio (TER, auch Gesamtkostenquote genannt) ist die Kennzahl, mit der die Höhe dieser jährlich anfallenden Kosten im Bezug zum Fondswert in Prozent angegeben wird.

In der TER sind alle Kosten bis auf die Transaktionskosten, ggf. anfallende Performance-Gebühren*, den Agio oder etwaige Gebühren für Lizenzen enthalten. Die TER hilft dir also, verschiedene Fonds miteinander zu vergleichen. Zu hohe laufende Kosten mindern die Rendite, da die Kosten von deiner ursprünglich investierten Summe abgezogen werden. Sie können deshalb eine Investition unattraktiv machen. Alle in Deutschland vertriebenen Fonds müssen die TER im Fondsprospekt (dem sog. Factsheet) ausweisen. 

* Performancegebühren sind nur fällig, wenn die Rendite eines Fonds innerhalb eines Jahres eine bestimmte Höhe erreicht. 

Agio: Warum du den Ausgabeaufschlag kennen solltest

Der Ausgabeaufschlag - auch Agio genannt - ist eine Gebühr, die du einmalig beim Kauf von Fondsanteilen zahlen musst. Diese Gebühren fallen nicht bei jedem Fond an - meist nur dann, wenn eine Beratung durch den Fondsvertrieb geleistet wird. Der Ausgabeaufschlag wird auch als „Load“ oder „Agio“ bezeichnet. Er wird prozentual am Anteilswert des Fondsvermögens berechnet, den du mit deiner investierten Summe erhältst. Je nach Fonds beträgt der Ausgabeaufschlag zwischen 0 – 7 % des Anteilwertes.

Depotgebühren: Wofür sind sie und wofür zahlt man sie?

Haus- bzw. Filialbanken verlangen oft eine Depotführungsgebühr in Höhe von ca. 3 - 6 Euro pro Monat. Diese Gebühr zahlst du für die reine Nutzung des Depots. Online-Broker*innen wie Direktbanken oder Neobroker*innen verzichten meist auf solche Depotgebühren. Einen Teil der Depotgebühren können auch die anfallenden Gebühren für die regelmäßige Ausführung eines Sparplans ausmachen. Auch Ordergebühren bzw Transaktionskosten (siehe oben) zählen zur Gruppe der Depotgebühren. Sie werden bei jedem An- und Verkauf von Wertpapieren fällig und belaufen sich üblicherweise auf wenige Euro bis hin zu 15 Euro pro Order. 

Was ist ein Bärenmarkt? Und wann spricht man von Bullenmarkt?

Schwankungen sind an der Börse völlig normal. Wenn jedoch ein wichtiger Börsenindex wie der DAX um mindestens 20% gegenüber seinem letzten Tiefstand ansteigt, bezeichnet man das als Bullenmarkt. Das kannst du dir leicht merken, indem du dir einen mit seinen Hörnern von unten nach oben angreifenden Bullen vorstellst. Die positiven Kursentwicklungen an den Finanzmärkten sind mit einer optimistischen Stimmung der Anlegenden verbunden. Die meist signifikant zunehmenden Käufe von Wertpapieren sind dann von der Erwartung geprägt, dass die Kurse noch weiter steigen werden. Bullenmärkte weisen auf eine starke Wirtschaft hin, in der die Menschen vermehrt investieren.

Der Gegenpart des Bullen ist im Börsenkontext der Bär: Seine von oben nach unten fahrende Tatze symbolisiert fallende Börsenkurse. Sinken sie für einen längeren Zeitraum um mehr als 20% spricht man von einem Bärenmarkt. Dieser ist üblicherweise von einer pessimistischen Stimmung der Anlegenden geprägt und geht fast immer mit einer Rezession einher.

Sowohl Bären- als auch Bullenmärkte gehören zum natürlichen Börsenzyklus, sie wechseln sich im Laufe der Zeit immer wieder ab. 

Cost Average Effekt: Definition & Erklärung

Bei regelmäßiger Anlage gleichbleibender Beträge in dasselbe Wertpapier, etwa mit einem Fondssparplan, kann der Cost-Average-Effekt (Durchschnittskosteneffekt) entstehen: Wenn du mit einem Sparplan wiederholt einen festen Betrag in bspw. Aktien, Fonds oder ETFs investierst, bekommst du dafür je nach Kursentwicklung mal mehr, mal weniger Anteile. Zur Veranschaulichung: Du hast dich entschieden, monatlich 100 Euro in einen Fondssparplan zu investieren. Je nach Kurs erhältst du für deine 100 Euro in einem Monat mal nur zwei Anteile, in einem anderen ganze fünf Anteile. So zahlst du, über einen längeren Zeitraum gesehen, möglicherweise einen geringeren Durchschnittspreis pro Anteil als Anlegende, die immer wieder eine gleichbleibende Anzahl an Anteilen kaufen, oder alle Anteile auf einen Schlag als Einmalanlage erwerben. In so einem Fall profitierst du mit deinem Sparplan also von durchschnittlich niedrigeren Kosten, dem Cost-Average-Effekt.

KGV: Definition und Berechnung des Kurs-Gewinn-Verhältnis 

Welche Aktien lohnt es sich wann zu kaufen? Ist ein bestimmtes Wertpapier gerade günstig? Damit du nicht im Blindflug investieren musst, hilft es, die Aktien innerhalb einer Branche miteinander zu vergleichen, um deine Investitionsentscheidung zu treffen. 

Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) ist eine Kennzahl, die bei der Beurteilung einer Aktie helfen kann. Sie gibt an, in wie vielen Jahren Anlegende den Wert erhalten, den sie für die Aktie bezahlt haben - konstante Unternehmensgewinne vorausgesetzt. Das KGV wird wie folgt errechnet: KGV = Aktienkurs / Gewinn pro Aktie. Wenn der Kurswert einer Aktie also bspw. bei 20€ liegt und das Unternehmen 1,50€ Gewinn pro Aktie erwirtschaftet, ergibt sich ein KGV von 13,3 Jahren (20/1,5=13,3). Je niedriger das KGV, desto preisgünstiger ist eine Aktie, desto schneller ist das investierte Geld also wieder zurück verdient - so die Faustregel. Ein gutes KGV sehen Expert*innen zwischen 12 und 15 Jahren. Liegt das KGV in diesem Bereich oder gar darunter, ist eine Aktie eher günstig bewertet und gilt als gute Investition. Ein hohes KGV hingegen kann ein Hinweis auf eine überbewertete Aktie sein.

Aber aufgepasst: Das KGV ist immer nur eine Momentaufnahme und hat deshalb nur begrenzte Aussagekraft für den voraussichtlichen Erfolg oder Misserfolg einer Aktie. Bestenfalls wird die Entwicklung eines KGV über einen längeren Zeitraum betrachtet und sollte auch immer in Zusammenhang mit anderen wirtschaftlichen Faktoren eingeordnet werden. Für sich alleine genommen hat die Kennzahl KGV eine unzureichende Aussagekraft.

MSCI World: Was ist das?

Der MSCI World ist ein internationaler Aktienindex, der die nach Börsenwert größten Unternehmen der Industriestaaten bündelt. Er bildet die Wertentwicklung von mehr als 1.600 Unternehmen aus 23 Ländern ab und wird vom US-amerikanischen Finanzdienstleister MSCI seit 1970 berechnet. Seine vergleichsweise breite Streuung über Branchen, Unternehmen und Länder eignet sich für ein diversifiziertes Anlageportfolio. Der MSCI World enthält große und mittelgroße Unternehmen aus Staaten, die MSCI als entwickelte Industrieländer einstuft.

Kapitalertragsteuer: Wann fällt die Abgeltungssteuer an? 

Die Kapitalertragssteuer ist eine Steuer auf Kapitalerträge wie Zinsen aus Sparguthaben und Anleihen, Kursgewinnen und Dividenden aus Aktien und anderen Wertpapieren. Seit 2009 behalten deutsche Finanzinstitute diese Steuern automatisch, womit sie die individuelle Steuererklärung vereinfachen und weshalb die Kapitalertragsteuer auch Abgeltungssteuer genannt wird.

Die Abgeltungssteuer beträgt 25 Prozent, hinzu kommt der Solidaritätszuschlag und gegebenenfalls Kirchensteuer. 

Steuerfreie Kapitalerträge durch Freistellungsauftrag und Sparer Pauschbetrag

Du kannst den Abzug der Abgeltungssteuer vermeiden, indem du bei deiner Bank einen Freistellungsauftrag stellst und einen Freibetrag auf deine Gewinne in Anspruch nimmst, den du nicht versteuern musst. Dieser Freibetrag wird Sparerpauschbetrag genannt und bezeichnet die Summe steuerfreier Kapitaleinkünfte. Er beträgt für ledige Personen 801 Euro und 1.602 Euro für Verheiratete. Die Bundesregierung plant, ihn in 2023 auf 1.000 bzw. 2.000 Euro anzuheben - wenn die Summe deiner Kapitaleinkünfte darunter liegt, wird keine Abgeltungssteuer fällig.

Mehr zum Thema Börse & Investieren

Börsenjargon Teil 1: Broker, Diversifikation, Indexfonds, Rendite und Co

Investieren für Anfänger*innen: 8 wichtige Tipps für deinen Einstieg in Aktien, Fonds und Co

Investieren: Dein Beginner-Guide: Das solltest Du wissen