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Was sind Mikrokredite und welchen Impact haben sie?

Veröffentlicht am 11. November 2018

Ein Kredit ist eine Summe an Geld, die ein*e Kreditgeber*in an den/die Kreditnehmer*in für eine bestimmte Zeit unter gewissen Konditionen verleiht. In der Regel müssen die Kreditnehmer*innen strenge Voraussetzungen erfüllen. Anders bei den sogenannten Mikrokrediten. Was das ist, für wen sie sinnvoll sind und welche Rolle sie in der Entwicklungspolitik spielen, erfährst du hier.

Definition: Was ist ein Mikrokredit?

Mikrokredite sind Kleinkredite, also Kredite über kleine Summen. Die Höhe ist so gering, dass eine klassische Bank nichts daran verdienen würde. Auf der anderen Seite müssen Kreditnehmer*innen nicht die klassischen Bedingungen erfüllen. Damit eignen sich Mikrokredite für Menschen, die sonst nicht als kreditwürdig angesehen werden.

Urgestein der Mikrofinanzierung ist die Grameen Bank, welche von Muhammad Yunus in den 1970er Jahre gegründet wurde. Das Konzept erhielt 2006 einen Friedensnobelpreis. Nach diesem Vorbild vergeben inzwischen viele spezialisierte, nichtstaatliche Organisationen (NGO’s), die sich Mikrofinanzinstitute (MFI) nennen, Mikrokredite. Im Sinne der Entwicklungshilfe werden die Kreditnehmer durch Sachverständige des jeweiligen MFI’s betreut und fachlich beraten. Die Rückzahlungsmodelle sind dabei in der Regel flexibel gestaltet, sodass sie an die jeweiligen Ansprüche der Kunden angepasst werden können.

Mikrokredite als Mittel der Entwicklungspolitik

Diese Kreditform kommt überwiegend im Globalen Süden zum Einsatz. Sie gelten bereits seit vielen Jahren als ein zentrales Instrument der Entwicklungsarbeit, da sie in Armut lebenden Einzelpersonen die Möglichkeit geben, sich eine wirtschaftliche Grundlage aufzubauen beziehungsweise diese auszubauen. 

Institutionen, die Mikrokredite vergeben, verfolgen nicht primär das Ziel, hohe Gewinne zu erzielen. Angebote von Mikrokrediten richten sich an einkommensschwache Menschen, welche meist im globalen Süden (Afrika, Asien, Südamerika) leben und keinen Zugang zu sonstigen Finanzdienstleistungen haben. Da sie in der Regel kaum Sicherheiten bieten können, erhalten sie keine klassischen Kredite – und haben somit keine Chance, eine wirtschaftliche Existenz aufzubauen. 

Mikrokredite geben diesen Menschen die Möglichkeit, Geld zu fairen Konditionen aufzunehmen. Dabei beträgt die Summe meist maximal 1000 USD, mithilfe derer kleine Investitionen getätigt, ein Gewerbe gegründet und sukzessive der Lebensstandard erhöht werden kann. Beispielsweise können sich die Kreditnehmer*innen durch Mikrokredite Saatgut für den Anbau von Lebensmitteln oder eine Nähmaschine finanzieren, sodass sie mittelfristig selbstständig Geld erwirtschaften können. Bei dem Prinzip geht es demzufolge um Hilfe zur Selbsthilfe. 

Durch Kleinkredite werden so regionale Kleinunternehmer gefördert und eine nachhaltige Entwicklung ermöglicht. Inzwischen kommt die Form der Mikrokredite auch in Industrieländern vor.

Crowdlending - Sonderform der Mikrofinanzierung

Beim sogenannten Crowdlending leiht eine Gruppe gemeinsam Kapital und vergibt den Kredit. Die Gruppe kann aus Privatpersonen oder Investoren bestehen, die zusammen eine Summe an Geld an Personen oder Unternehmen verleiht, die sonst keinen klassischen Bankkredit bekommen würden.

Die Crowd - also die Kreditgeberin - erhält dafür Zinsen, die Kreditnehmer*innen bekommen das Kapitel. Die Abwicklung solch einer Mikrofinanzierung findet meist über Crowdlending Plattformen statt. Diese verbinden Angebot und Nachfrage und führen die Kreditvergabe professionell ab.