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CO₂ reduzieren bringt doch nichts? 8 Argumente, die dich für diese Gespräche wappnen

Veröffentlicht am 1. Juni 2021

In Gesprächen über CO₂ und die Klimakrise rennst du immer wieder gegen Wände? Wir haben acht knackige Argumente und wichtige Facts zusammengestellt, mit denen du die Wirkung von CO₂ auf unsere Umwelt anhand von anschaulichen Beispielen erklären kannst.

Dir ist schon lange klar, dass wir alle unseren CO₂-Fußabdruck verringern müssen, indem wir anders essen oder einkaufen – aber in deinem Umfeld herrscht es immer noch Skepsis, was das eigentlich bringen soll? 

In diesen Situationen hilft komprimiertes, faktenbasiertes Wissen. Deshalb haben wir für dich acht Argumente für jede Lage zusammengestellt, mit denen du kurz und knackig die Auswirkung von CO₂ auf unser Klima anhand von Beispielen erklären kannst.

Wenn dir also mal wieder jemand sagt, dass das alles doch gar nicht so schlimm sei mit der Klimakrise und man als einzelne Person gar keinen Unterschied macht, hast du ab sofort fundierte Antwort parat. Also let’s go.

CO₂ reduzieren: 8 Einwände, 8 Gegenargumente

„Business-Leute fliegen jede Woche zwei Mal durch die Republik, dagegen sind meine paar Autostrecken am Tag lächerlich"

Es stimmt, dass auf Flugstrecken einiges an CO₂ ausgestoßen wird. Gleichzeitig summiert sich auch der gefühlte Kleinkram, wie ein paar Autofahrten am Tag. Wenn du nur 15 Kilometer am Tag fährst, sind das im Jahr insgesamt  5.475 km. Bei einem mittelgroßen Benziner kommt man damit auf 1,8 Tonnen CO₂ -Emissionen im Jahr. Wir dürfen ungefähr 2 Tonnen pro Kopf jährlich verusachen, damit der Treibhauseffekt nicht weiter verstärkt wird. Das wäre damit schon fast aufgebraucht.

„Das mit dem CO₂-Fußabdruck ist doch wieder nur ein Trend aus der Werbung, um Sachen zu verkaufen."

Die Begriffe Nachhaltigkeit und CO₂-Fußabdruck tauchen in letzter Zeit überall in der Werbung auf. Das kann erstmal wie ein Trend wirken, der bald wieder vorbeigeht, ist aber sehr wichtig für das Klima. CO₂-Emissionen tragen maßgeblich zum wissenschaftlich belegten Treibhauseffekt bei. Dieser sorgt dafür, dass die Sonne die Erde erwärmt. In Maßen ist das gut und notwendig. Durch die Massen an Treibhausgasen wie CO₂ oder Methan, die wir Menschen produzieren, wird er allerdings zu sehr verstärkt, was durch die Erwärmung bedingte, negative Auswirkungen auf das Klima (und damit uns Menschen) hat. Deshalb ist auch das Erreichen des 1,5 Grad-Ziel so wichtig, um die Erderwärmung nicht über ein Level zu bringen, mit dem wir noch einigermaßen umgehen können.  

„CO₂-Steuer! Und was kommt als nächstes? Ich höre nur noch von Verboten und Gesetzen, die uns in unserer Freiheit einschränken."

So kann man das sehen, aber wie wäre es mit einem Perspektivenwechsel? Klar ist, CO₂ muss eingepreist werden, damit sich gerade bei großen Unternehmen und branchenweit etwas tut. Aber auch bei jeder*m Einzelnen*m von uns. Und es liegt in unserer Hand, selbst CO₂-Emissionen zu reduzieren. Es geht bei der CO₂-Steuer also nicht um Bevormundung, sondern um Lenkung in bedachteren und nachhaltigeren Konsum. Andererseits kann durch die generierten Steuereinnahmen die notwendige Infrastruktur dafür geschaffen werden. Bedenken sind berechtigt, können aber an Beispielen wie Schweden, wo diese Lenkungswirkung gut funktioniert, zum größten Teil widerlegt werden. Dort wächst die Wirtschaft, während die Treibhausgas-Emission seit Jahren deutlich sinkt. Wichtig wird aber definitiv sein, ein Konzept zu finden, mit dem die Steuer nicht nur zu Lasten von einkommenschwächeren Menschen geht. 

„Immer nur Bio-Sachen kaufen ist viel teurer, ich kann mir das gar nicht leisten, meinen CO₂-Fußabdruck zu senken."

Das ist ein berechtigter Einwand. Allerdings hat der regionale Anbau einen größeren Effekt auf den CO₂-Ausstoß hat als der biologische. Wenn man also viel regionales Obst und Gemüse kauft sowie Fleisch reduziert oder weglässt kann schon viel CO₂ gespart werden. Es gibt also auch Möglichkeiten etwas für das Klima zu tun, ohne dass das Leben teurer werden muss. 

„Als ob Ökostrom so viel besser ist, ich will da erstmal Zahlen sehen. Aus der Dose kommt doch eh immer das Gleiche. Überhaupt, Windräder zerstören doch auch Tiere, vor allem die ach so wichtigen Insekten."

Um es kurz zu machen: Ja, es kommt der gleiche Strom aus der Dose, aber Ökostrom ist dennoch besser. Sehr eindeutig sogar. Bis heute stammt der größte Anteil der CO₂-Emissionen in Deutschland aus der Verbrennung fossiler Stoffe, z.B. Kohle. Laut dem Umweltbundesamt konnten alleine in 2019 ganze 203 Millionen Tonnen CO₂ durch den Wechsel auf Ökostrom eingespart werden. Und je mehr Menschen sich für Ökostrom entscheiden, umso stärker wirkt sich das auf den Markt aus. Denn je mehr Geld in ökologische Stromerzeugung fließt, umso schneller reagiert die Branche auch darauf, sich dahin zu verändern.

 „Fleisch ist halt lecker und überhaupt kaufe ich doch eh immer nur das von einem befreundeten Bauern."

Es ist schön, dass du auf Tierwohl achtest. Die artgerechte Haltung und regionaler Konsum ist super wichtig. Allerdings ist es trotzdem so, dass für 1 Kilo Rindfleisch ungefähr 13,3 Kilo CO₂ freigesetzt werden. Das sind bildlich übersetzt mehr als 13 Badewannen CO₂ für einen Grillabend. Wenn man Fleisch nicht komplett weglassen möchte, spricht der CO₂-Verbrauch doch zumindest dafür, weniger davon zu kaufen und zu konsumieren.

„Es gibt doch jetzt Bio-Benzin, das soll viel besser sein."

Im ersten Moment klingt das auf jeden Fall so. E10 hat einen höheren Ethanolanteil, also maximal 10 Prozent. Der wird oft als umweltfreundlich vermarktet, hat aber laut einer Studie des ADAC nur 0,9 Prozent weniger CO₂-Ausstoß als herkömmliches E5 Benzin. Außerdem stammt das beigefügte Rapsöl oft aus Monokulturen, die den fruchtbaren Boden zerstören. Bio-Benzin klingt besser, ist es aber leider nicht.

„Solange China so viel CO₂ ausstößt, können wir als kleines Deutschland gar nichts ausrichten"

Natürlich haben größere Länder mit mehr Einwohner*innen oft höhere Treibhausgas-Emissionen, vor allem Industrienationen wie China. Um dabei an einem Strang zu ziehen, wurde das Pariser Klima-Abkommen von 150 Ländern unterzeichnet. Trotzdem hat auch Deutschland durch z.B. die Kohle- und Automobilindustrie einen Anteil an der Klimakrise. Laut dem Umwelt Bundesamt hatten wir in Deutschland in 2019 knapp 810 Millionen Tonnen CO₂-Emissionen. Das sind pro Bewohner*in immer immer noch rund 8 Tonnen mehr, als wir verursachen sollten, um den Treibhauseffekt nicht weiter zu verstärken. Und mehr als doppelt so viel wie der internationale Durchschnitt in 2018, von 4,6 Tonnen. Es besteht also deutlicher Handlungsbedarf, unabhängig von China und Co. Außerdem spielt hierbei auch Klimagerechtigkeit eine große Rolle und damit die Verantwortung, die wir im Globalen Norden tragen. Unsere CO₂-Emissionen sind nämlich um ein Vielfaches höher als im Globalen Süden, der ganz maßgeblich von der Klimakrise betroffen ist.

Wichtige Zahlen und Fakten zum Thema CO₂

Abschließend haben wir noch ein paar Fakten und Zahlen für dich, die dir im Gespräch mit Menschen helfen, die in dem Thema vielleicht noch nicht so bewandert sind (oder sein wollen). Der*die Durchschnittbürger*in verbraucht im Jahr rund 11 Tonnen CO₂, sie setzen sich ungefähr so zusammen:

  • 2,7 Tonnen CO₂ für Strom und Wohnen

  • 0,9 Tonnen durch öffentliche Emissionen (Infrastruktur, Krankenhäuser…)

  • 1,7 Tonnen durch Ernährung

  • 2,1 Tonnen für den Transport

  • 3,8 Tonnen für anderen Konsum (Klamotten, Möbel...).

Daran sieht man gut, welche Bereiche wir selbst in der Hand haben. Besonders Ernährung und Transport, zwei oft diskutierte und für einige emotionale Themen, bieten viel Potenzial, um CO₂ zu reduzieren oder zu vermeiden. Auch Ökostrom macht einen deutlichen Unterschied.

Und bei anderem Konsum kann man einfach auf Second Hand, Tauschbörsen oder das Leihen von Klamotten und Co zurückgreifen, falls man ihn nicht ganz weglassen möchte. Hoffentlich helfen dir unsere Argumente, das Themen-Minenfeld CO₂ beim nächsten Familiengespräch konstruktiver zu gestalten.