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Geld in Beziehungen: So organisiert ihr eure gemeinsamen Finanzen

Veröffentlicht am 15. März 2021

Geld ist auch in Beziehungen ein wichtiges Thema. Denn der Umgang damit ist so individuell, wie wir alle eben sind. Damit das nicht zum Problem wird, braucht es schon früh und vor allem regelmäßig den Austausch darüber. Deshalb kommen hier im Schnelldurchlauf die wichtigsten Schritte, um das Thema gemeinsame Finanzen anzugehen.

Warum ist es so wichtig, in Beziehungen auch über Geld zu reden?

Was die Finanzen in Liebesangelegenheiten zu suchen haben? Jede Menge. Meist passiert das sogar schon, bevor man so ein Gespräch aktiv angehen will. Angefangen damit, wenn bei einem Date die Frage aufkommt, wer am Ende zahlt: Ich, Du, beide?

Konkreter wird es dann beim ersten gemeinsamen Einkauf, dem ersten gemeinsamen Urlaub oder auch wenn man zusammenziehen möchte. Und spätestens wenn das Thema Heirat anstehen sollte, muss man wissen, wie man mit den Finanzen gemeinsam umgehen will und was das mit sich bringt. 

Das Thema Geld liegt also irgendwann sowieso auf dem Tisch. Dann kann man es entweder gleich wieder wegschieben und hoffen, dass es sich von alleine erledigt oder man packt es an. Wirklich, macht das. Denn die Gespräche über (gemeinsame) Finanzen sind wahnsinnig wichtig. Und das Beste daran: Sich darüber auszutauschen vereinfacht dann tatsächlich alles, statt es komplizierter zu machen.  Hier findet ihr mehr Zahlen und Fakten, rund um die Rente, Erwerbsarbeit und den Gender Pay Gap.  

Wann sollte man damit beginnen, in Beziehung über Geld zu sprechen?

Und wann ist denn jetzt der richtige Zeitpunkt, um mit dem Gespräch übers Geld loszulegen? „Zu früh ja bestimmt nicht, schließlich will man sich erstmal kennenlernen und was gehen meine Finanzen den*die andere eigentlich an?“ 

Absolut nachvollziehbare Gedanken. Es geht auch nicht darum, sich gleich nach dem ersten Treffen einen Kontoauszug zeigen zu lassen. Der Austausch über Geld kann im ersten Schritt einfach nebenher anlaufen, zum Beispiel nach besagtem ersten Date. Wenn klar ist, wer zahlt, kann man Fragen hinterherschieben. Etwa: Warum ist es dir wichtig, zu zahlen? Warum ist es dir wichtig, dass ich zahle? Warum wir beide? Denn das Spannende daran ist, Geld und der Umgang damit hat ja beileibe nicht nur mit dem Kontostand zu tun, sondern erzählt sehr viel mehr: Über den Background, über Lebenseinstellungen oder über aktuelle Lebenssituationen. Wenn also das Gespräch darüber einmal begonnen hat, sollte man den Moment einfach nutzen und sich so noch besser kennenlernen.

Vielleicht spricht man auch das erste Mal vor einem gemeinsamen Urlaub darüber: Wer kann und will wieviel ausgeben? Übernimmt jemand den größeren Teil der Kosten, weil er*sie sich eine andere Reise wünscht als der*die andere sich leisten kann oder will? Ist das dann schlimm oder gut? Oder einfach egal? Vielleicht macht man es auch, weil man merkt, dass eine*r von beiden häufiger bezahlt als der andere – und man sich damit nicht wohl oder vielleicht auch sehr wohl fühlt. 

Definitiv sollte man aber aktiv über Geld sprechen, wenn man zusammenzieht oder sehr viel Zeit in der Wohnung/dem Haus des*der anderen verbringt. Denn was man vorher noch recht spontan regeln konnte, wird dann zu einer regelmäßigen Frage. Wer zahlt wie viel Miete? Wie teilen wir uns die Lebensmittelausgaben auf? Wollen wir unsere Finanzen zusammenlegen und wenn ja, wie? 

Denn all das sind schöne Dinge, sie bringen aber auch neue Verpflichtungen und neue Herausforderungen mit sich. Und schon können da ganz schöne Brocken im Raum liegen. Aber die muss man besteigen, unbedingt. Bloß nicht umgehen, sonst fallen sie einem früher oder später auf die Füße.

Welche Fragen sollte man sich gegenseitig über Geld stellen?

Es gibt so viele Fragen, die man sich über Geld stellen kann und sollte. Jede zu ihrerer Zeit. Denn mit ihnen erfahren wir mehr übereinander, über das Leben vor einander, über Wünsche an die Zukunft, über Rollenvorstellungen, über Erziehungsmethoden und über die Art, wie das Gegenüber das Leben organisiert. Und mit diesen Antworten bekommt man dann auch eine (Teil-)Antwort darauf, ob das Leben zu zweit funktionieren kann. Denn so schön Liebe ist, so sehr spielt sie eben im realen Leben – und das ist maßgeblich von Geld beeinflusst. Hier ein paar erste Fragen, die ihr euch gegenseitig stellen könnt: 

  • Ist dir Geld wichtig?

  • Wie viel verdienst du und bist du damit zufrieden?

  • Hättest du ein Problem damit, wenn ich mehr verdiene als du?

  • Wie war die finanzielle Situation bei dir zuhause?

Mehr zu den wichtigsten Fragen bezogen auf unterschiedlichen Lebenssituationen, die man sich in einer Beziehung stellen sollte, findest du hier

Gemeinsame Finanzen: Welches Kontomodell passt zu uns? 

Finanzen im Alltag gemeinsam anzugehen, beginnt also mit dem Gespräch darüber und geht weiter mit einem Plan, den man auch nach und nach entwickeln kann. Klären sollte man als erstes: Wie teilen wir uns bei der Miete auf? Wollen wir ein gemeinsames Monatsbudget aufstellen, mit dem man die Fixkosten und Lebensmittel abdeckt? Und richten wir uns ein gemeinsames Konto ein, auf das wir monatlich einen bestimmten Betrag einzahlen und von dem dann die Fixkosten abgehen?

Der Vorteil eines gemeinsamen Kontos liegt auf der Hand: Gemeinsame Kosten werden auch gemeinsam getragen – und ihr müsst euch nicht jeden Monat aufs Neue fragen, ob wirklich beide ihren Anteil dazu gegeben haben. Wie ihr das dann regelt, kann ganz individuell sein: Manche Paare teilen sich bei einem gemeinsamen Konto finanziell 50/50 auf, manche im Verhältnis zu ihrem Gehalt. Manche sagen: Du übernimmst die Miete, ich den Rest. Oder oder oder… 

Es gibt viele Möglichkeiten sich zu organisieren – wichtig ist nur, dass das ganze fair abläuft. Welches Modell dann für die eigenen Beziehung das richtige ist, sollte man früher oder später für sich herausfinden und dann einmal klarziehen. Das heißt aber nicht, dass das dann für alle Zeiten gelten muss. Es ist wichtig, immer mal wieder zu prüfen, ob die einmal getroffene Regelung immer noch zur Beziehung und der Lebenssituation passt. Denn wenig ist elender, als sich dann doch irgendwann wegen Geld in die Haare zu bekommen. Und das passiert tatsächlich sehr häufig. Jede*r Zweite hat sich mit seiner*ihrer Beziehung schon einmal über Geld gestritten.

Mehr über ganz unterschiedliche Ansätze für gemeinsame und getrennte Kontenmodelle findet ihr hier.

Wie entwerfen wir als Paar einen Finanzplan?

Wie man bei den gemeinsamen Finanzen vorgeht, hängt ganz maßgeblich vom gemeinsamen Lebensplan ab – und ob es den gibt. Sollte man eine lange Zeit gemeinsam planen, hilft es ein Mal durch folgende vier Punkte zu gehen, aus denen sich dann weitere Schritte ableiten.

1. Was brauchen und wollen wir im Alltag?: → Checkt, was jede*r zu Verfügung hat, werdet euch über die Kontensituation klar und wägt Vor- sowie Nachteile für jedes Modell ab. Legt dann ein Kontenmodell für euch fest und wie ihr euch bezüglich gemeinsamer und/oder getrennter Budgets für Fixkosten aufteilen möchtet.

2. Was wünschen wir uns und welche Ziele haben wir, bei denen Geld eine Rolle spielt?: -> Wollen wir gemeinsam für Urlaube sparen? Wieviel wollen wir arbeiten und wie können wir uns das finanzieren? Spielt das Thema Eigenheim eine Rolle für uns?

3. Wie wollen wir uns gemeinsam für die Zukunft absichern? -> Verschafft euch einmal Klarheit über eure voraussichtliche Rentensituation. Dann besprecht, ob jede*r das Thema Vorsorge für sich regeln möchte oder ob ihr das gemeinsam angeht. Beachtet dabei auch Themen wie: spielt ein gemeinsames Kind eine Rolle (Stichwort: Teilzeit) oder auch durch das Ehegattensplitting – und wie gehen wir in unserer Beziehung damit um? 

Es ist wichtig, alle drei Bereiche einmal durchzugehen, um zu verstehen, was das gemeinsame Leben und wie man das gestalten möchte für jede*n bedeutet. Denn nur dann schafft man es auch, dass das Thema Geld im Anschluss so wenig wie möglich eine Rolle spielt. Und das sind doch dann wieder sehr gute Aussichten.

Am Wichtigsten ist und bleibt aber: Es müssen sich beide im Klaren über die gemeinsame Finanzen sein.