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Kassensturz: „Geld ist in unserer Gesellschaft extrem ungleich verteilt – das macht mir Sorgen"

Veröffentlicht am 11. Oktober 2022

Wie viel Geld er verdient, wie er seine Finanzen organisiert und welchem Prinzip er beim Sparen und Anlegen folgt, das hat uns Carl in unserem Format Kassensturz erzählt.

Wie wir unsere Finanzen organisieren, ist meist sehr individuell – und hängt auch davon ab, welche finanziellen Möglichkeiten wir haben. Wichtig ist vor allem, dass man sich früher oder später organisiert, denn das macht den Alltag und die Zukunftsplanung definitiv leichter.

In diesem Kassensturz haben wir mit Carl gesprochen. Er hat uns verraten, wie er seine Finanzen organisiert, nach welchem Prinzip er sein Geld spart und welchen Stellenwert Geld und Einkommen in seinem Leben einnehmen.

Wie hoch ist dein monatliches Budget (netto)?

Von meinem Arbeitgeber bekomme ich monatlich 2.900 Euro ausgezahlt. Hinzu kommt noch ein passives Einkommen durch Kapitalerträge, wie ETF, Zinsen auf mein Tagesgeld, P2P-Kredite oder Genossenschaftsanteile. Das waren im letzten Jahr insgesamt ungefähr 300 Euro. 

Wohnst du zur Miete oder im Eigenheim?  

Ich wohne gemeinsam mit meiner Freundin auf 95 Quadratmetern zur Miete. Unsere Wohnung liegt in der Randzone einer Stadt in Niedersachsen. Mein Hauptverkehrsmittel ist das Fahrrad. Dabei bewege ich mich überwiegend in meinem Stadtteil, weil hier alles gut erreichbar ist. Beruflich bedingt benötige ich ein Auto. Das versuche ich aber nur zu verwenden, wenn ich weite Strecken in Niedersachsen zurücklegen muss.

Wie teilen sich deine monatlichen Ausgaben in Fixkosten und variable Kosten auf?

Meine Fixkosten betragen pro Monat aktuell ungefähr 1.020 Euro, die sich wie folgt zusammensetzen: 500 Euro zahle ich für meine Miete, 150 Euro für Nebenkosten, 350 Euro für das Auto (für Versicherung und Kredit) und 20 Euro für meinen Handytarif. 

Meine variablen Kosten liegen bei etwa 580 Euro. Dazu gehören durchschnittlich 80 Euro für Kleidung. Das ist aber stark schwankend, meistens kaufe ich alle drei bis fünf Monate etwas mehr ein, dann lange Zeit wieder nichts. Dazu kommen 25 Euro für Mobilität mit Öffis oder Zug, 50 Euro für Geschenke zum Geburtstag oder Weihnachten, 50 Euro für Café-Besuche (meine Leidenschaft) und 75 Euro für Miete, Pacht, Pflanzen und Co. für meinen Kleingarten. Lebensmittel kaufen wir über das Gemeinschaftskonto ein, auf das wir beide monatlich 200 Euro einzahlen. Zusätzlich gebe ich ungefähr 100 Euro für "eigenes Essen" aus, also wenn ich mal essen gehe oder mir etwas nebenher kaufe. 

Ich plane monatlich eine fixe Sparrate von 400 Euro für einen ETF-Sparplan ein. Hinzu kommt noch das übrige Geld am Monatsende, das schwankt je nach Monat zwischen 100 Euro und 600 Euro. 

Wenn du dir die Aufteilung deiner Finanzen ansiehst – überrascht dich das oder überprüfst du deine Ausgaben und Einnahmen regelmäßig?

Überrascht bin ich von dem hohen Anteil meiner Fixkosten. Hauptsächlich wird mir bewusst, wie viel so ein Auto wirklich kostet und es im Vergleich dazu eigentlich zu oft rumsteht. Langfristig will ich das Auto auch wieder abschaffen.

Wie organisierst du deine Finanzen, um den Überblick zu behalten?

Ich führe mehr oder weniger regelmäßig ein Haushaltsbuch. Zusätzlich habe ich ein Hauptkonto und zwei Unterkonten. Auf das Hauptkonto geht mein Gehalt ein. Das eine Unterkonto ist für meine Fixkosten, die jeweils am Monatsanfang vom Hauptkonto abgebucht werden. Das andere Unterkonto ist das Gemeinschaftskonto, das auch am Monatsanfang mit meinem Anteil für Miete und Nebenkosten sowie Lebensmittel befüllt wird. Über das übrige Geld auf meinem Hauptkonto kann ich dann unter dem Monat frei verfügen und weiß so immer, wie viel ich noch habe. Am Monatsende setze ich das Konto dann auf 0 Euro und überweise den Restbetrag auf ein Tagesgeldkonto als Zwischenspeicher.

Da ich insbesondere die Fixkosten schwierig finde, die nur einmal im Jahr abgebucht werden, habe ich eine Art Liquiditätsplan erstellt. Die jährlichen Abbuchungen habe ich mir auf einen Monatsbetrag umgerechnet und lege jeden Monat immer anteilig etwas auf mein Fixkostenkonto. So habe ich am Jahresende nicht die Überraschung, wenn große Geldbeträge (z.B. für meine private Rentenzusatzversicherung) abgebucht werden.

Wie sorgst du für das Alter oder größere Wünsche vor? 

Ich arbeite nach einem Überlaufprinzip. Zuerst habe ich für den Notfall drei Nettomonatsmieten auf einem Tagesgeldkonto. Das Konto wird immer zuerst befüllt, wenn Geld übrig ist. Sobald das Konto voll ist, lege ich ca. 5.000 Euro für Konsum, wie Urlaub oder größere Wünsche zurück. Alles, was darüber hinausgeht, investiere ich, bzw. lege ich an. Dabei habe ich einen bunten Strauß und investiere beispielsweise in ETFs, Crowdinvesting, P2P, Genossenschaftsanteile oder Bitcoins. Über die Streuung erhoffe ich mir eine möglichst große Risikominderung. Ganz klassisch habe ich auch noch zwei private Rentenversicherungen (abgeschlossen durch meine Eltern) und noch betriebliche Altersvorsorge von meinen verschiedenen Arbeitgeber*innen.

Was ist dir beim Thema Geld besonders wichtig oder treibt dich besonders um?

Ich finde, man muss einen Grundstock an Geld haben. Danach ist es nur noch ein Hygienefaktor und andere Sachen bzw. Werte treten in den Vordergrund. Reichtum ist mir nicht wichtig. Für mich ist es wichtig, dass ich für Kleinigkeiten im täglichen Leben nicht überlegen muss, ob ich das Geld dafür habe. So etwa. beim normalen Einkaufen: Ich möchte nicht beim Einkaufen überlegen müssen, ob ich mir noch eine Tüte Haribo leisten kann.

Man muss einen Grundstock an Geld haben. Danach ist es nur noch ein Hygienefaktor und andere Sachen bzw. Werte treten in den Vordergrund.

Besonders sparsam bin ich nicht. Wenn ich Kleinigkeiten sehe und ich mehrere Tage das Bedürfnis danach habe, dann kaufe ich mir sie. Zum Beispiel Bücher. Spontankäufe versuche ich so zu vermeiden. Seit einiger Zeit versuche ich insbesondere Kleidung nachhaltig einzukaufen. Dabei achte ich besonders darauf, dass sie fair produziert worden sind.

Geld finde ich in unserer Gesellschaft viel zu überbewertet, gerade in jungen Jahren, in den ersten Jahren im Job. Ich habe persönlich das Gefühl, dass es nach drei bis fünf Jahren im Job um andere Themen geht, als möglichst viel Geld am Monatsende überwiesen bekommen. Plötzlich rücken Werte wie Selbstverwirklichung, Spaß beim Job oder Work-Life-Balance in den Vordergrund. 

Allgemein ist unser Gesellschaft Geld extrem ungleich verteilt. Das macht mir schon Sorgen, besonders bei den jetzt überall steigenden Preisen

Was hättest du gerne schon früher über das Thema Geld und Finanzen gewusst? 

Wie man sein Geld für das tägliche organisiert. Die Idee mit dem drei Kontensystem und dem Umbuchen am Monatsanfang bzw. -ende habe ich erst sehr spät kennengelernt. Ich finde, so hat man einen viel besseren Überblick.

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