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Das sind die wichtigsten Tipps für deine nächste Gehaltsverhandlung

Veröffentlicht am 25. Januar 2022

Wie bekommt man im Job das Gehalt, das man verdient – oder verdienen will? Anne-Kathrin Gerstlauer coacht zum Thema Gehaltsverhandlungen und teilt in unserer neuen Reihe „A penny for your thoughts” ihre besten Tipps mit euch. 

Hast du dir auch schon einmal die Frage gestellt, ob du arrogant rüberkommst, wenn du nach mehr Geld fragst? Hast du Angst davor, den Job nicht zu bekommen, wenn du sagst, dass dir das Angebot nicht reicht? 

Das sind Fragen, die sich besonders gerne Frauen stellen, aber nicht nur. Am Ende zweifeln vor allem die, die im Büro zu den Leiseren gehören, die einen top Job machen, das aber nicht den ganzen Tag allen erzählen. Bei Gehaltsverhandlungen ist es aber leider so: Am Ende bekommen in der Regel die das meiste Geld, die am vehementesten danach fragen. 

Ist das gerecht? Nein. Gibt es Tipps und Tricks, wie man in diesem System hoffentlich das Geld bekommt, das man verdient? Auf jeden Fall. 

Auch deine Einstellung ist bei Gehaltsverhandlungen entscheidend

Aber bevor es um konkrete Hacks geht, um Formulierungen, um Timing, um Tools, soll es erst einmal um die eigene Einstellung gehen. Denn das Wichtigste: Wer nicht selber glaubt, dass er oder sie mehr Geld verdient, wird es nicht bekommen. 

Also zurück zur Frage: Wirke ich arrogant, wenn ich mehr will? 

Ich hatte mal als Chefin eines Teams innerhalb weniger Tage zwei Bewerber*innen vor mir sitzen,für den ungefähr gleichen Job. Sie sagte: Ich hab’ mir vorgenommen, dass ich es nicht unter 36.000 Euro mache. Ihr Lebenslauf: Beeindruckend, Führungserfahrung, Innovation, alles war da. Er forderte fast das Doppelte. Habe ich gedacht, dass er arrogant ist? Nein. Ich dachte: Wow, der muss richtig was draufhaben. Über sie dachte ich: So wenig Geld zu fordern, das ist unprofessionell. 

Wie komme ich also dahin, selbstbewusster zu werden?  Hier kommen die besten Tipps:

Die 5 wichtigsten Tipps für deine nächste Gehaltsverhandlung

1. Kenne deinen (Markt-)Wert – Wissen ist Macht

Kannst du in dieser Sekunde sagen, was du dieses Jahr verdienen wirst? Inklusive Weihnachtsgeld und Urlaubsgeld? Nein? Dann rechne es jetzt aus. Nächster Schritt: Weißt du, ob das gemessen an deiner Position und Arbeitserfahrung eher viel oder wenig ist? Was verdienen Menschen in der gleichen Firma und der gleichen Branche? Fang an, über Geld zu sprechen – mit Kolleg*innen, mit Freund*innen, mit Menschen im Internet, die das gleiche machen. Dass in Deutschland zu wenig über Geld gesprochen wird, nützt niemandem, außer Firmenchefs, die genau wissen: Wer nicht weiß, dass er oder sie bei uns oder woanders mehr verdienen könnte, der nervt sie nicht. Wenn du weißt, was du wert bist, musst du mehr fordern. Sieh die Gehaltsverhandlung wie ein Spiel: Dein*e Chef*in will so wenig wie möglich  zahlen, du so viel wie möglich rausholen. Ich habe meistens zwischen zehn und 20 Prozent mehr gefordert.

2. Kenne deine Erfolge im Job – mach dir eine Liste

Schreib’ dir jetzt auf, was im vergangenen Jahr gut gelaufen ist. Wofür wurdest du gelobt? Was kannst du besonders gut? Und dazu zählen nicht nur die messbaren Erfolge, sondern auch Faktoren wie: Hältst du das Team zusammen? Bist du zuverlässig? Bringe diese Liste mit in deine nächste Gehaltsverhandlung. Nenne deine Erfolge, nenn’ deinen Preis. Und dann sag’ nichts mehr. Schweigen ist der beste Gehaltshack. Du musst dich nämlich nicht rechtfertigen, wenn der*die Chef*in sagt, dafür sei kein Budget da, das Jahr war hart oder deine Forderung sei unfair gegenüber dem Team, denn dann sei weniger Geld für alle anderen da.

3. Mach deinen Wunsch nach mehr Geld nicht zu deinem Problem – das große Schweigen

Selbst für den Fall, dass alles stimmen sollte, was gesagt wird: Das ist das Problem der Firma. Nicht deins. Sie wollen dich halten, dann sollen sie kreativ werden. Außerdem hilft immer: Dein Gehalt macht so wahnsinnig wenig aus, gerade bei mittelgroßen bis großen Firmen. Das Ganze Jammern ist oft nicht mehr als eine Ausrede. Deshalb: Nix sagen. Das kommt selbstbewusst rüber und dein Gegenüber soll sich erstmal rechtfertigen, warum du das Geld NICHT wert bist. In meiner ersten Verhandlung hat mein Chef laut gelacht und gesagt, das sei absurd, was ich fordere. Ich habe das gar nicht kommentiert. Dann hat er gesagt: Das mach ich immer. Ich antwortete: Ich weiß. Anschließend schrieb er eine Zahl auf sein Papier, exakt die Summe, die ich mir vorgenommen hatte. Am Ende musst du eine Zahl nennen, bei der du selber laut lachen würdest, weil sie dir dreist vorkommt. Wenn du dich nicht schämst, forderst du zu wenig. 

4. Üben, üben, üben – sei für das Gehaltsgespräch vorbereitet!

Das Schweigen aushalten, für dich einstehen, deine Erfolge nennen, das ist leichter gesagt als getan. Spiel das Ganze einmal durch, mit Freund*innen oder Kolleg*innen. Die sollen alle harten Fragen stellen, alle Bedenken äußern, alle Rechtfertigungen nennen und dabei unsympathisch werden. Denn in der Gehaltsverhandlung kann alles passieren. In meinen Coachings sind Menschen, denen von ihren Chef*innen gesagt wurde, dass sie selber Schuld seien, dass sie so wenig bekämen oder dass sie noch nicht so weit seien. Diese Führungspersonen werden unprofessionell und persönlich, um den Preis zu drücken. Darauf musst du, leider, vorbereitet sein. 

5. Die kleinen Tricks für mehr Geld kennen – etwa das beste Timing

Informier dich vorher, welcher Zeitpunkt gut ist für Gehaltsverhandlungen. Ist es das Personalgespräch? Wird einmal im Jahr eh das neue Budget verhandelt? Überleg dir, ob du neue Verantwortungen übernehmen kannst. Denn eins der beliebtesten Argumente ist: Wir haben einen Haus- oder Tarifvertrag, das lässt sich fast nur umgehen mit dem Hack: Dann brauchst du eben eine neue (Pseudo-)Aufgabe, die ein höheres Gehalt rechtfertigt. Und: Wenn jetzt gar nix geht, handel aus, dass du bei der nächsten Runde direkt einen deutlichen Sprung machst. 

Und wer überhaupt nicht bekommt, was er oder sie verdient, der muss sich am Ende fragen: Möchte ich hier weiter arbeiten? 

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